Wie arbeitet ein Mediator?
In der Mediation finden die an Streit oder Konflikt Beteiligten unter aktiver und eigenverantwortlicher Mitwirkung mit Unterstützung des Mediators einen Weg zur einvernehmlichen Konfliktlösung. Die Mediation führt zeitnah zur nachhaltigen Beilegung des Streits. Der Blick geht hinaus über starre Positionen, hin zu den Interessen. Die Mediation als Methode der Bewältigung von Streit oder Konflikt bietet verglichen mit einer Entscheidung im streitigen Gerichtsverfahren in geeigneten Fällen erhebliche Vorteile. Die Zufriedenheit der Beteiligten mit dem Ablauf und mit dem Ergebnis der Mediation ist höher als in streitigen Verfahren. Diese Form der Konfliktlösung ist zudem deutlich schneller und kostengünstiger als langwierige gerichtliche Auseinandersetzungen über mehrere Instanzen und mehrere Jahre. Das von allen Beteiligten getragene Ergebnis der Beilegung des Streits kann nicht selten schon in einer Mediationsverhandlung erreicht werden. Die Mediation ist ausschließlich am Bedürfnis der Konfliktparteien orientiert und nicht an die Beachtung strenger Verfahrensregelungen gebunden. Die Beteiligten bestimmen gemeinsam, was verhandelt wird. Voraussetzung jeder Mediation ist die Bereitschaft der Beteiligten, gemeinsam nach einer guten Lösung zu suchen.
Vorteile einer Mediation
günstiger
als eine gerichtliche Auseinandersetzung
höhere Zufriedenheit
der Beteiligten dank Mediator
schneller
als eine gerichtliche Auseinandersetzung
Themengebiete der Mediation
Die Konfliktpotenziale beim Baurecht
Viele Jahre beruflicher Erfahrungen im Baurecht haben gezeigt, dass gerade dieses Rechtsgebiet erhebliches Konfliktpotential aufweist. Wird auf dem Nachbargrundstück ein neues Objekt gebaut, fühlt sich der Eigentümer des angrenzenden Grundstücks häufig belastet: „Der Neubau wird zu hoch, ich fühle mich geradezu erdrückt“, „die Sonne ist weg, ich sitze im Schattenloch“, „seit 20 Jahren habe ich einen freien Blick auf den Dom, jetzt blicke ich auf eine trostlose Mauer“, „die Fahrzeuge des neuen Nachbarn, können nicht so nah an der Grenze stehen, die Ruhe in meinem Garten ist dahin“. Diese und zahlreiche andere Beschwerden beschäftigen in vielen Verfahren die Gerichte. Zur Entscheidung des Rechtstreits werden kostspielige Gutachten eingeholt. Durch vorläufige Stilllegung der Baustelle verzögert sich die Fertigstellung. Die Baukosten steigen rasant. Die Mediation – und hier liegt ein Schwerpunkt meiner Tätigkeit – bietet hier unschätzbare Vorteile. Schon im Vorfeld möglicher Auseinandersetzungen lassen sich im Wege der Mediation die Probleme aus der Welt schaffen. Das bedeutet Frieden zwischen den Nachbarn, Ersparnis von Zeit und Geld. Während der Rechtsstreit nur auf einen Aspekt – z.B. die Einhaltung von Abständen – konzentriert ist, bezieht die Mediation das große Ganze in die gemeinsame Bearbeitung ein, so dass auch zukünftig evtl. möglich werdende Auseinandersetzungen frühzeitig ausgeschlossen werden können.
innerhalb der Eigentümer-gemeinschaft
Wer Eigentümer einer Eigentumswohnung ist, weiß, wie streitbehaftet eine Eigentümergemeinschaft sein kann. Alle gegen einen, einer gegen alle, einige gegen den Rest. „Wieso soll den die Schließanlage erneuert werden, ich sehe nicht ein, dass ich dafür bezahlen soll. „Das Schwimmbad kostet zu viel Geld“, „Die Verwaltung taugt nichts, sie muss weg.
zwischen Mieter und Vermieter
Auch in diesem Rechtsverhältnis entstehen immer wieder Konflikte, sei es die Mieterhöhung, seien es Mängel der Mietsache und die Frage der Mietminderung, der Wirksamkeit der Kündigung oder das Problem der Renovierung. Auch hier führt eine Mediation häufig zur Lösung.
zwischen Mietern
Trittschall, Kinderlärm, Hausmusik sind nur einige Stichworte, die das mitunter belastete Verhältnis untereinander kennzeichnen. Ein entspanntes Gespräch mit Hilfe eines neutralen Mediators sorgt für Befriedigung. Gemeinsam werden Wege für ein gutes Miteinander gefunden.
mit Handwerkern
Aber auch der Streit mit Handwerkern oder mit dem Architekten können Gegenstand einer Mediation sein. „Der hat schlecht gearbeitet, der bekommt sein Honorar nicht“. „Die Bauaufsicht durch den Architekten funktioniert nicht, wenn das so weiter geht trennen sich unsere Wege“.
In all diesen Fällen kann die Mediation Wunder wirken und zu nachhaltigen Lösungen für Zukunft führen.
Mediation im Arbeitsleben
Im Beruf kann es durch Veränderungen im Team dazu führen, dass durch die neue Konstellation Streitigkeiten zwischen Mitarbeitern oder zwischen Mitarbeitern und Führungskraft entstehen. Damit diese Streitigkeiten nicht die körperliche Gesundheit oder den Erfolg des Unternehmens beeinflussen, ist eine Mediation im Beruf sinnvoll. Speziell kann eine Supervision von besonderen nutzen sein.
Mediation bei Scheidung oder Trennung
Vor allem bei der Scheidung kann ein unparteiischer Mediator vermitteln und eine einvernehmliche Lösung gemeinsam mit den Konfliktparteien finden, um einen emotionalen und kostspieligen Gerichtsprozess zu umgehen. Der Mediator strebt eine einvernähmliche Scheidung an, die als günstige und einfachste Form bei Scheidungsprozessen gilt.
Mediation im Privatleben
Die Konstellationen möglicher Konflikte ist beinahe unbegrenzt. Egal ob bei Streitigkeiten mit dem Nachbarn, der Familie, dem Vermieter, mit Behörden oder in anderen möglichen Situationen. Ein Mediator hilft Konflikte schnell, effizient und günstig zu Lösen.
Ablauf einer Mediation
1. Verfahrensregeln werden ausgehandelt
2. Themen, Ansprüche und Positionen werden geschildert
3. Interessen der Medianten werden erarbeitet
4. Lösungsmöglichkeiten werden gemeinsam entwickelt und verhandelt
Die Medianten sammeln und entwickeln Optionen – Ideen, Möglichkeiten, Alternativen – in Form eines Brainstormings, bei dem Kreativität und Quantität im Vordergrund stehen.
5. Abschließende Vereinbarung wird getroffen und Vom Mediator fixiert
Grundsätze der Mediation
Die Mediation ist bestimmt von wichtigen Grundsätzen, die vor Beginn des Verfahrens besprochen werden und die Bestandteil des Mediationsvertrages zwischen den Parteien und dem Mediator sind.
Respekt
Die Medianten gehen respektvoll miteinander um.
Freiwilligkeit
Die Teilnahme an der Mediation ist freiwillig. Alle Beteiligten – auch der Mediator – können die Mediation jederzeit beenden.
Informiertheit
Den Medianten stehen alle entscheidungsrelevanten Informationen zur Verfügung.
Vertraulichkeit
Die Beteiligten verpflichten sich, im Mediationsvertrag sämtliche Informationen und Themen in der Mediation vertraulich zu behandeln und keine Informationen nach außen zu geben.
Allparteilichkeit
Der Mediator steht als Vermittler auf keiner Seite und räumt allen Beteiligten gleich viel Raum ein.
Selbst-
verantwortung
Die Medianten halten das Steuer in der Hand und treffen in eigener Sache selbständig Entscheidungen.
Mediator Bernd Tillmann-Gehrken
Nach dem Studium der Rechtswissenschaft in Köln und Münster und anschließendem Referendariat in Köln war ich bis April 2018 als Richter am Verwaltungsgericht Köln in zahlreichen zum öffentlichen Recht zählenden Rechtsgebieten – unter anderem viele Jahre im Baurecht – tätig. An der Justizakademie des Landes Nordrhein-Westfalen wurde ich im Jahr 2009 zum Mediator ausgebildet. Seitdem war ich als Güterichter mit der gerichtsinternen Mediation befasst. Durch die Mitgliedschaft im Verein Mediation fördern e.V. erfahre ich zum Thema Konfliktvermittlung Austausch mit anderen Mediatoren und die Möglichkeit zur Supervision. Im Rahmen der mediationsanalogen Supervision leite ich mehrere Gruppen von Mediatoren und Richtern als Supervisor. Für die Konfliktlotsen Bonn bin ich ehrenamtlich tätig. Als gewählter Seniorenvertreter der Stadt Köln im Bezirk II übe ich ein weiteres Ehrenamt aus. Gerne unterstütze ich Sie in den verschiedenen Schritten des Verhandlungsprozesses und bei der Suche nach der zufriedenstellenden Lösung Ihres Konflikts. Im geschützten Rahmen unter Einhaltung von Vertraulichkeit und Fairness werde ich Ihnen Hilfestellung geben und dazu beitragen, eine gerichtliche Auseinandersetzung möglichst zu vermeiden. Meine Arbeit als Mediator ist ausgerichtet am “Europäischen Verhaltenskodex für Mediatoren”.
Häufige Fragen an die Mediation Köln
Wie lange dauert die Mediation?
Die Dauer richtet sich nach der Anzahl der beteiligten Parteien sowie der Komplexität des Konfliktes. Das Mediationsverfahren kann in einer Sitzung (2 – 8 Std.) abgeschlossen werden oder auch in mehreren Terminen, soweit dies notwendig ist.
Was kostet ein Mediator?
Das telefonische Erstgespräch ist kostenlos.
Das Honorar wird individuell vereinbart, nach dem Umfang der Konfliktlage und dem geleisteten Zeitaufwand.
Eine Mediation dauert in der Regel zwei bis drei Stunden. Wenn erforderlich, können weitere Termine vereinbart werden.
Eine Mediation ist in der Regel deutlich schneller und kostengünstiger als ein Gerichtsverfahren durch mehrere Instanzen über einige Jahre.
Häufig können teure Gutachten erspart werden.
Wo findet die Mediation statt?
Die Mediation findet in Köln Rodenkirchen statt oder an einem von Ihnen gewünschten anderen Ort.
